Herpes bei der Katze
Viele unserer Katzen sind Träger des Herpesvirus (FHV1). Zusammen mit Bakterien (Chlamydophila und Mykoplasma) und dem Calicivirus ist es Verursacher des Katzenschnupfenkomplex. Diese Erkrankung der oberen Atemwege wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Nach Abklingen der akuten Symptome kommt es zu einer Latenzphase – d.h., das Herpesvirus zieht sich ins Nervensystem zurück und kann bei Unterdrückung des Immunsystems (durch Stress, Kortisongabe) wieder aktiv werden. Das Herpesvirus kann 4 Krankheitsbilder bei der Katze verursachen:
Herpeskonjunktivitis – Entzündung der Bindehaut
- Rötung und Schwellung der Bindehaut
- Wässrig-schleimig-eitriger Augenausfluss
- Blinzeln
Herpeskeratitis – Entzündung der Hornhaut
- Trübung der Hornhaut durch eingewanderte Entzündungszellen, Blutgefäße und Flüssigkeitsansammlung
- Geschwür der Hornhaut, das unbehandelt bis zur Perforation des Auges führen kann
- Rötung und Schwellung der Bindehaut
- Wässrig-schleimig-eitriger Augenausfluss
- Blinzeln
Diagnosestellung für beide Erkrankungen
- Klinische Symptome
- Zytologische Untersuchung von Binde-/Hornhautzellen
- PCR-Test möglich
Therapie für beide Erkrankungen
- Medikamentöse Therapie meist über mehrere Wochen mit Virostatikum, Antibiotikum, Entzündungshemmer und Futterergängzungsmittel
Prognose für beide Erkrankungen
- Rezidiv möglich, v.a. wenn die Katze unter Stress leidet / oral Kortison bekommt