Katarakt / Grauer Star

Hinter der Iris (Regenbogenhaut) und der Pupille, befindet sich die Linse. Durch Alterungsprozesse kann der zentrale Teil der Linse bei Tieren grau erscheinen. Dies wird als Nukleussklerose bezeichnet und verursacht keine Blindheit.
Eine abnorme Trübung der Linse / der Linsenkapsel wird als Katarakt oder grauer Star bezeichnet. Die Katarakt kann angeboren oder erworben sein. Da bei der Katarakt Linseneiweiß durch die Linsenkapsel austritt und so eine Entzündung im Augeninneren verursacht wird, ist eine Untersuchung durch einen Augenspezialisten angeraten. Wird die Entzündung nicht medikamentös behandelt, kann es zu Komplikationen wie z. B. Glaukom (erhöhter Augeninnendruck), Linsenluxation oder Netzhautablösung kommen.

Beginnender grauer Star bei einem Hund

Ursachen

  • Genetisch bedingt
  • Altersbedingt
  • Netzhauterkrankungen
  • Systemerkrankungen wie Diabetes mellitus, Cushing
  • Entzündungen des Augeninneren, Trauma
Katarakt bei einem Hund

Symptome

  • Trübung im Auge sichtbar
  • Sehbeeinträchtigung / Blindheit

Therapie

  • Chirurgische Entfernung des trüben Linsenmaterials auch Phakoemulsifikation genannt, Implantation einer Kunstlinse

 

 

Die folgenden Bilder zeigen auszugsweise den Ablauf einer Kataraktoperation bei einem Hund. Mittels Operationsmikroskop, einem Phako-Gerät (Abb. 1) und speziellem Mikroinstrumentarium (Abb. 2,3) kann eine extrakapsuläre Linsenextraktion durchgeführt werden. Für diese Methode ist nur ein sehr kleiner Schnitt in der Hornhaut nötig (3mm). Das getrübte Linsenmaterial wird durch Ultraschall zertrümmert, ausgespült und abgesaugt (Abb. 4). In den verbleibenden Linsenkapselsack kann eine Kunstlinse (Abb. 5) eingesetzt werden, sodass der Hund normalsichtig / emmetrop ist. Vor dem Verschluss der Hornhaut mit sehr feinem Nahtmaterial wird die vordere Augenkammer mit einer speziellen Flüssigkeit aufgefüllt (Abb. 6). Der Erfolg der Kataraktoperation liegt bei 80-95%.